Burnout vorbeugen: Die 6 größten Auslöser und Warnsignale

Achtung Burnout! In diesem Artikel lernst Du die sechs häufigsten & gefährlichsten Auslöser und Ursachen für Burnout frühzeitig zu erkennen und Dich rechtzeitig vor ihnen zu schützen.

Lesezeit: 5 Min.

Innerhalb der letzten Jahre hat sich unser Arbeitsleben enorm verändert. Die meisten Leute sind gefangen in einer 40-Stunden-Arbeitswoche und scheitern deshalb oft daran, sich genug Freizeit einzuräumen, für die Dinge, die sie lieben.

Weil unsere Work-Life-Balance mit der Zeit immer schlechter wurde, und sich einige Menschen nicht die Zeit nehmen, um ihren Druck abzulassen, leiden viele unter enormen Stress.

Dieser Stress kann auf Dauer aber so ungesund werden, dass betroffene Personen an Burnout erkranken. Grundsätzlich kann Burnout jeden treffen. Es kommt in allen Bevölkerungs- und Berufsgruppen vor und tritt in der heutigen Zeit deutlich öfter auf, als dies früher der Fall war.

Burnout definiert sich dadurch, dass Erschöpfung, Zynismus und eine mangelnde Produktivität allesamt gleichzeitig bei einer Person auftreten.

In diesem Artikel werden wir auf die unterschiedlichen Symptome von Burnout eingehen und die 6 Auslöser dafür im Einzelnen besprechen.

Die Symptome hinter Burnout

Bei Burnout gibt es keine wirklich einheitlichen Symptome. Vielmehr variieren diese von Mensch zu Mensch und können auch in ihrer Intensität unterschiedlich stark ausfallen.

Ständige Müdigkeit und Erschöpfung

Betroffene von Burnout fühlen sich ständig überfordert von den alltäglichen Aufgaben, denen sie gegenüberstehen und benötigen dadurch mehr und mehr Ruhepausen. Weil sie von ihren Aufgaben schnell überfordert sind und nach der Arbeit nicht mehr so einfach abschalten können, hält die Erholung, die sie in ihren Ruhepausen erhalten nicht mehr so lange an.

Geringere Leistungsfähigkeit

Durch die Überforderung in der Arbeit kommt es zu Konzentrationsstörungen und Nervosität. Dadurch häufen sich Fehler und Erfolgserlebnisse bleiben eher aus. Um dem entgegenzuarbeiten, versuchen Betroffene dies durch noch mehr Arbeit auszugleichen, wodurch allerdings vermehrt Kraft geraubt wird.

Einschränkung des Umfelds

Weil von Burnout betroffene Personen kaum mehr Ruhe finden, schränken sie soziale Unternehmungen enorm ein und verkleinern dadurch auch ihr soziales Umfeld. Auch Hobbies werden dabei vernachlässigt.

Depressive Züge

Weil nichts mehr Spaß macht, geht die Freude am Alltag mehr und mehr verloren. Jegliche Aktivitäten wirken zu anstrengend und es macht sich eine gewisse Gleichgültigkeit und Unzufriedenheit breit. Betroffene haben keinen Spaß mehr bei allem, was sie tun, wodurch Hoffnungslosigkeit auftreten kann und die Person im schlimmsten Fall sogar unter Depressionen leidet.

Körperliche Symptome

Neben den bereits genannten psychischen Symptomen können zusätzlich auch körperliche Symptome auftreten. Zu diesen gehören vor allem Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Verdauungsprobleme.

Die 6 Auslöser für Burnout

Die Psychologieprofessorin Christina Maslach hat maßgebend zur Burnout-Forschung beigetragen. Sie definiert 6 unterschiedliche Auslöser, die allesamt zu einem erhöhten Stresslevel beitragen und dadurch maßgeblich für Burnout verantwortlich sind.

1. Arbeitsbelastung

Eine Arbeitsbelastung, die mit Deiner Kapazität übereinstimmt, sorgt dafür, dass Du Deine Arbeit effektiv verrichten kannst, während Du dennoch zusätzlich genug Zeit für Deine Ruhe und Erholung übrighast.

Fühlst Du Dich jedoch mit Deiner Arbeitsbelastung stark überfordert, fehlen Dir diese Möglichkeiten, um eine Balance zu finden. Wenn Du bemerkst, dass Du mit der Menge an Arbeit überfordert bist, versuche Deine Arbeitsbelastung zu reduzieren, um Burnout vorzubeugen und mehr Zeit für Ruhe zu schaffen.

2. Kontrolle

Unter Kontrolle wird verstanden, wie viel Autonomie Dir übertragen wird, und ob Du selbst entscheiden kannst, an welchen Projekten Du arbeiten möchtest. Je weniger Kontrolle Du über Deine Arbeit hast, desto anfälliger wirst Du für Burnout. Wenn Du das Gefühl hast, dass Du nicht genügen Kontrolle über Deine Arbeit hast, frage Dich wie Du diese wiederherstellen kannst.

Du könntest beispielsweise mit Deinem Chef reden, wenn dieser Dir ständig neue Aufgaben übermittelt. Bitte ihn darum, Dir erst neue Aufträge zu geben, sobald Du Deine vorherigen Aufgaben abgeschlossen hast, sodass Du nur einzelne Aufgaben nacheinander abarbeiten musst.

3. Belohnung

Für die Arbeit, die Du leistest, solltest Du angemessen belohnt werden. Dazu zählt nicht nur die finanzielle Entlohnung, sondern auch Belohnungen in Form von Wertschätzung. Dazu zählt auch, dass Du Dich selbst belohnt fühlst, wenn Du ein bestimmtes Projekt erfolgreich abgeschlossen hast. Ist dies bei Dir nicht der Fall?

Vielleicht bist Du dann mit der Art Deiner Arbeit unglücklich und solltest Dir stattdessen etwas anderes suchen. Wenn Du mit der finanziellen Entlohnung unzufrieden bist, kannst Du zum Beispiel Deinen Chef um eine Gehaltserhöhung bitten. Wenn Du Dich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlst, bitte Deinen Boss darum, Dir positives Feedback nach Vollendigung eines Projektes zu geben.

4. Gemeinschaft

Das soziale Umfeld auf Deiner Arbeit ist essenziell für Dein emotionales Wohlbefinden. Je besser die Beziehungen zu Deinen Arbeitskollegen sind und je mehr sie Dich unterstützen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du ausbrennst.

Auch wenn Du Dir natürlich Deine Kollegen nicht selbst aussuchen kannst, kannst Du versuchen die Beziehung zu ihnen zu verbessern, indem Du beispielsweise mit ihnen darüber redest, wie ihr Tag ist oder einem Kollegen eine E-Mail schreibst, in der Du ihm Deine Anerkennung für dessen Präsentation mitteilst. Dadurch werden Deine Arbeitskollegen einen besseren Eindruck von Dir erhalten und zu einer offeneren Kommunikation bereit sein.

5. Fairness

Der Punkt Fairness beschreibt, inwiefern Du bestimmte Handlungen und Entscheidungen bei der Arbeit als gerecht empfindest. Werden alle Menschen in Deiner Arbeit gleichsam mit Respekt behandelt?

Wirst Du für Deine Beiträge gelobt oder erhalten andere Mitarbeiter mehr Lob als Du, während Deine Arbeit unbeachtet bleibt?

Wenn zum Beispiel Deine Kollegen für ihr Projekt, in dem auch Du mitgearbeitet hast, mehr Achtung erhalten als Du, solltest Du das Problem bei Deinem Chef ansprechen und erläutern, dass Du Dich benachteiligt fühlst.

6. Werte

Deine Werte definieren, ob Du Dich mit Deiner Arbeit auch auf einer tieferen Ebene verbunden fühlst. Wenn Du Dich nicht mit den Werten des Unternehmens, für das Du arbeitest, identifizieren kannst, wird dies langfristig auch Deiner Arbeitsmotivation schaden. Untersuche auch, ob Dein Chef die Werte des Unternehmens mit der Zeit verändert hat.

Bist Du zufrieden mit den Entscheidungen, die innerhalb der Firma getroffen werden? Sind Deine Vorgesetzten offen für Wechsel? Wenn sich Deine Werte stark von denen Deiner Firma unterscheiden, solltest Du möglicherweise einen Jobwechsel in Betracht ziehen, sofern Deine Chefs nicht bereit dazu sind, etwas zu ändern.

Bedenke, dass nicht alle 6 Auslöser gleichzeitig auftreten müssen, um Burnout hervorzurufen. Die Auslöser für Burnout sind individuell und jeder Mensch hat eine andere Gewichtung dieser Elemente.

Während es einer Person beispielsweise besonders wichtig sein mag, dass sie sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren kann, ist es einer anderen Person möglicherweise wichtiger, dass sie bei ihrer Arbeit angemessen belohnt wird, in Form von Bezahlung und Lob.

Schaffe Bewusstsein

Die Gefahr von Burnout steigt in der heutigen Gesellschaft immer mehr an. Es wird heutzutage deutlich häufiger diagnostiziert, als dies früher noch der Fall war. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns der unterschiedlichen Auslöser von Burnout bewusstwerden, damit wir diesem Phänomen effektiv vorbeugen können.

Natürlich können wir nicht alle 6 Auslöser von Burnout auf der Arbeit kontrollieren. Bewusstsein dafür zu schaffen, hilft uns aber dabei, zu identifizieren, wo unser Stress seinen Ursprung hat und wie wir unsere Arbeitsbedingungen angenehmer gestalten können, um unser Wohlbefinden dadurch zu erhöhen.

Wenn Du bemerkst, dass sich die Bedingungen bei Deiner Arbeit trotz Deiner Bemühungen nicht wesentlich verbessern, solltest Du es in Erwägung ziehen, Dich nach einer neuen Arbeitsstelle umzusehen.

Schließlich hat Dein psychisches und Dein physisches Wohlbefinden die oberste Priorität und trägt maßgeblich dazu bei wie erfolgreich Du bei Deiner Tätigkeit bist.

Eine gesteigerte Psyche trägt zu einer größeren Arbeitsmoral und dadurch zu einem erfüllteren Gefühl bei der Arbeit bei. Aus diesem Grund solltest Du auch stets darauf achten, dass Du Dein Stresslevel niedrig hälst und Ausgleich schaffst, falls dies manchmal unvermeidbar ist.

Wir wünschen Dir dabei viel Erfolg und vor allem Gesundheit!

Über den Autor

Eugen Bellon

Eugen Bellon ist Gründer & Geschäftsführer der LearnMedia GmbH. Dem Weiterbildungs-Unternehmen, mit mittlerweile über 10 Jahren Erfahrung in den Bereichen E-Learning, Beratung & Coaching.

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