Erprobte Tipps zur Steigerung der Konzentration bei der Arbeit

Es gibt viele Faktoren, die uns von unserer Arbeit ablenken und unsere Konzentration dadurch beeinträchtigen. Wenn wir diese identifizieren und dagegen vorgehen, können wir unsere Produktivität steigern.

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Weil der durchschnittliche Mensch täglich ca. 8 Stunden mit Arbeiten beschäftigt ist, kommt es oft vor, dass während dieser Zeit unsere Konzentration nachlässt und es uns schwerfällt, uns auf die anstehende Aufgabe zu fokussieren.

Das liegt daran, dass unser Gehirn nach Abwechslung und neuen Reizen hungert. Deshalb neigen wir auch dazu, in unseren Gedanken zu wandern. Vor allem ältere Menschen haben oft Schwierigkeiten damit, bestimmte Impulse zu filtern, die nichts mit ihrer aktuellen Aufgabe zu tun haben.

Genau wie bei einem Computer verschleißt auch das Gehirn mit der Zeit aufgrund von überwiegendem Stress, erhöhtem Blutdruck und der natürlichen Hirnschrumpfung.

Gleichzeitig werden wir durch das Internet durchgehend mit Ablenkungen konfrontiert, sei es eine Benachrichtigung auf dem Smartphone oder eine neue E-Mail im Postfach.

Im Folgenden werden wir uns deshalb den grundlegenden Faktoren widmen, die unsere Konzentration beeinträchtigen und Strategien sammeln, die uns dabei helfen, unsere Konzentration wiederzuerlangen.

Was beeinträchtigt unsere Konzentration?

Während die Hirnleistung, wie Du bereits erfahren hast, im Laufe der Jahre stetig abnimmt, gibt es noch weitere Faktoren, die unsere Konzentration enorm beeinflussen können.

1. Spezielle Rahmenbedingungen

Wenn eine Person unter Schlafstörungen oder Depressionen leidet, kann das die Konzentrationsfähigkeit stark vermindern.

Auch das Nachlassen des Seh- oder Hörvermögens wirken sich negativ auf die Konzentration aus. Wir müssen viel Aufmerksamkeit aufopfern, wenn wir einer Person zuhören möchten, aber sie nicht richtig verstehen.

Gleichzeitig funktioniert unsere Aufmerksamkeit allerdings wie eine Batterie. Das heißt, wenn Du den ganzen Tag aufmerksam sein musst, wirst Du gegen Ende des Tages nicht mehr die Konzentration aufbringen können, Deine Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache zu lenken.

2. Informationsüberschuss

Weil wir oft mit vielen Informationen gleichzeitig bombardiert werden, seien es Nachrichten im Fernsehen, oder Benachrichtigungen am Computer oder am Handy, fällt es uns schwerer, die wichtigen Informationen zu filtern und uns auf die relevanten Dinge zu konzentrieren.

Das liegt daran, dass wir jedes Mal, wenn wir unsere eigentliche Aufgabe unterbrechen, um etwas anderes anzuschauen, durchschnittlich 20 Minuten benötigen, um uns wieder auf die anstehende Aufgabe konzentrieren zu können.

3. Nebenwirkungen von Medikamenten

Auch Medikamente können unsere Konzentration natürlich beeinflussen bzw. beeinträchtigen. Besonders Medikamente, die zur Behandlung von Depressionen oder Allergien eingesetzt werden, verlangsamen nicht selten die Informationsverarbeitung im Gehirn und verringern somit die Fähigkeit klar und schnell denken zu können.

4. Exzessiver Alkoholkonsum

Neben der Einnahme von bestimmten Medikamenten, kann auch der übermäßige Konsum von Alkohol die Konzentrationsfähigkeit verschlechtern.

Grund dafür ist vor allem, dass ein übermäßiger Alkoholkonsum meisten gepaart ist mit einem unruhigen Schlaf. Schlaf ist allerdings sehr wichtig, weil er es uns ermöglicht, unsere Konzentrationsbatterie wiederaufzuladen. Erhalten wir nicht ausreichend viel Schlaf, können wir unsere Batterie nicht aufladen und unsere Konzentrationsfähigkeit sinkt.

Strategien, um bei der Arbeit konzentriert zu bleiben

1. Ein gesunder Lebensstil

Viele Aspekte eines gesunden Lebensstils sind fördernd für Deine Aufmerksamkeit. Dazu gehören beispielsweise Schlaf, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.

Laut Experten besteht eine direkte Verbindung zwischen Bewegung und Aufmerksamkeit. Bewegung sorgt dafür, dass neue Gehirnverbindungen gefördert werden, während gleichzeitig Stress reduziert und die Schlafqualität verbessert wird. Der Schlaf verringert hinzukommend die Stresshormone im Körper.

Deshalb solltest Du darauf achten, dass Du jede Nacht etwa 7-8 Stunden Schlaf hast. Zusätzlich ist es wichtig, dass Du Dich ausreichend bewegst. Versuche etwa 150 Minuten pro Woche in Aerobic-Übungen zu investieren. Dazu gehört beispielsweise schnelles Gehen oder einfache Schrittübungen.

Deine Ernährung sollte vor allem Obst und Gemüse, sowie Nüsse und andere Hülsenfrüchte enthalten, da diese erwiesenermaßen die Hirnleistung und somit auch die Konzentrationsfähigkeit stärken können.

2. Führe Achtsamkeitsübungen durch

Neben einem gesunden Lebensstil sind auch Achtsamkeitsübungen fördernd für die Konzentrationsfähigkeit.

Bei Achtsamkeit geht es vor allem darum, die gesamte Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken und sich nicht gedanklich mit Dingen aus der Vergangenheit oder der Zukunft zu beschäftigen.

Ein Beispiel für eine Achtsamkeitsübung ist das stille Sitzen. Setze Dich für einige Minuten still hin, schließe Deine Augen und konzentriere Dich dabei lediglich auf Deine Atmung und die Geräusche und Eindrücke um Dich herum.

Wenn währenddessen andere Gedanken auftauchen sollten, bewerte sie nicht, sondern lasse sie vorbeiziehen, um Dich voll und ganz der bewussten Atemmeditation hingeben zu können.

3. Eliminiere potenzielle Ablenkungen

Bestimmt ist es schon mal vorgekommen, dass Du Dich dabei ertappt hast, wie Du gerade wahllos im Internet surfst, obwohl Du eine wichtige Aufgabe zu erledigen hattest.

Eine Studie bestätigte, dass der Durchschnittsbürger sein Handy etwa 53-mal pro Tag entsperrt und damit seine aktuelle Tätigkeit um ca. 18 Minuten unterbricht. Deshalb solltest Du, um Deine Konzentration zu erhöhen, Dein Smartphone weglegen oder komplett ausschalten.

Wenn es Dir schwerfällt Dein Smartphone ganz wegzulegen, kannst Du auch eine feste Anzahl festlegen, wie oft Du am Tag aufs Handy schauen darfst. Reduziere die Zahl von Mal zu Mal.

4. Schreibe To-Do-Listen

Wenn Du bereits am Abend eine To-Do-Liste für den nächsten Tag schreibst, kannst Du stressfrei in den neuen Tag starten.

To-Do-Listen helfen Dir bei Deiner Tagesorganisation und Deiner Zeitplanung und sorgen dafür, dass wichtige Aufgaben nicht in Vergessenheit geraten. Dadurch kannst Du Deine Ziele effektiver erreichen und erhöhst Deine Produktivität sowie Deine Konzentration.

Auf Deiner To-Do-Liste solltest Du Deine Aufgaben nach Prioritäten sortieren. Achte darauf, dass Du nur solche Aufgaben notierst, die innerhalb eines Tages erreichbar sind.

Wenn eine Aufgabe zu groß ist, um sie innerhalb eines Tages abzuschließen, solltest Du sie zunächst in kleinere erreichbare Zwischenziele aufteilen.

Unerledigte Aufgaben können Deine Produktivität erheblich einschränken, weil sie in Deinen Gedanken stets präsent sind. Unterbewusst resultiert das in Stress und in einer geringeren Konzentrationsfähigkeit.

5. Höre Dir Musik an, um Deine Konzentration zu steigern

Eine Studie beweist, dass Menschen sich besser konzentrieren können, wenn sie dabei Konzentrationsmusik hören.

Welche Musik sich dafür am besten eignet, ist individuell unterschiedlich. Wichtig ist, dass Dir die Musik gefällt. Vor allem sollte es aber eher ruhige Musik sein, da Dich laute und stressige Musik ablenken könnte.

6. Trinke ausreichend viel

Das Gehirn besteht zu etwa 80% aus Wasser. Deshalb kann Deine Konzentrationsfähigkeit stark abnehmen, wenn Du dehydriert bist.

Bei Wassermangel werden Deine Gehirnzellen nicht ausreichend mit Energie versorgt, wodurch ihre Leistung sinkt. Anhand der Farbe Deines Urins kannst Du sehen, ob Du genug getrunken hast. Er sollte klar sein und nicht verfärbt.

Wie viel Wasser Du täglich zu Dir nehmen solltest, hängt von Deinem Gewicht und Deiner Körpergröße ab. Du solltest aber mindestens 2 Liter Wasser zu Dir nehmen.

Außerdem ist es wichtig, dass Du bereits trinkst, noch bevor ein Durstgefühl einsetzt. Das Auftreten eines Durstgefühls ist bereits das erste Anzeichen dafür, dass Dein Körper dehydriert ist.

Fazit

Oft sind es persönliche Eigenschaften, die zu einer verminderten Konzentration beitragen. Dazu gehört das Alter, die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente sowie exzessiver Alkoholkonsum.

Darüber hinaus werden wir in unserem Alltag mit vielen Ablenkungen konfrontiert, die unsere Konzentration ebenfalls erheblich einschränken können. Benachrichtigungen am Handy oder am Computer und ein Informationsüberfluss sorgen dafür, dass wir unsere eigentliche Tätigkeit unterbrechen, um uns den Nachrichten zu widmen.

Diese müssen wir allerdings so gut es geht vermeiden, da eine kurzzeitige Unterbrechung Deiner Aufgabe die Konzentration von der Aufgabe auf Deine Nebenbeschäftigung lenkt. Es dauert etwa 20 Minuten, bis wir uns wieder vollständig auf unsere Aufgabe fokussieren können.

Über den Autor

Eugen Bellon

Eugen Bellon ist Gründer & Geschäftsführer der LearnMedia GmbH. Dem Weiterbildungs-Unternehmen, mit mittlerweile über 10 Jahren Erfahrung in den Bereichen E-Learning, Beratung & Coaching.

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