Warum Du Misserfolge unbedingt wie ein Wissenschaftler behandeln solltest

Erfolg durch Fehler: Wie eine wissenschaftliche Herangehensweise dazu beitragen kann, Deine Misserfolge zu analysieren und in Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen.

Lesezeit: 5 Min.

Wer in seinem Leben etwas wagt, riskiert es immer auch Misserfolge. Völlig egal ob Du berufliche Veränderung herbeiführen, eine Idee effizient umsetzen oder eine Partnerschaft eingehen möchtest. Solange Du Dich nicht von der Versagensangst aufhalten lässt und den Sprung in das kalte Wasser wagst, machst Du Dich für Fehler anfällig.

Fehler machen ist aber nicht immer eine schlechte Sache. Ganz im Gegenteil! Tatsächlich können sie uns helfen, uns weiterzuentwickeln und zu wachsen. Deshalb möchte ich Dir zeigen, weshalb Du Fehler wie ein Wissenschaftler betrachten und für Dich nutzen solltest.

Weshalb Du, wie ein Wissenschaftler denken solltest

Wenn ein Wissenschaftler ein Experiment durchführt, gibt es unterschiedliche Ergebnisse, die eintreten können. Einige Ergebnisse fallen positiv und andere negativ aus, aber durch jedes einzelne erlangt der Forschende wichtige Datenpunkte. Jedes Ergebnis ist ein wichtiger Teil der Daten, die letztendlich zu einer abschließenden Antwort führen.

Wissenschaftler behandeln deshalb ihre Misserfolge nicht als Scheitern, sondern als weitere Datenpunkte, die ebenfalls genau untersucht werden müssen, um zu einer Antwort zu gelangen.

Erfolg ist die Fähigkeit, von einem Misserfolg zum nächsten zu gehen, ohne dabei seine Begeisterung zu verlieren.“ – Winston Churchill

Wenn Du anfängst, Misserfolge und Fehler als Meilensteine auf Deinem Weg zum Ziel zu betrachten, dann wirst Du diese nicht mehr als Rückschläge betrachten und Dich zukünftig nicht mehr von ihnen ausbremsen lassen.

Warum die Masse einen Denkfehler macht

Die Gesellschaft betrachtet Fehler oft als etwas negatives und sieht in ihnen eine Reflektion unserer Persönlichkeit. Eine Prüfung zu verpassen wird oft als Indikator für Intelligenzmangel betrachtet, nicht in der Lage zu sein, fit zu bleiben wird als Faulheit angesehen, im Geschäft scheitern als ein Mangel an Fähigkeiten und im Kunstbereich scheitern als mangelnde Kreativität.

Aber für Wissenschaftler stellt ein negatives Ergebnis keinen Beweis dafür dar, dass sie ein schlechter Wissenschaftler sind, im Gegenteil, es kann oft genauso nützlich sein, eine Hypothese zu widerlegen wie sie zu bestätigen, da man dabei wichtige Erkenntnisse gewinnt.

Deine Fehler sind also lediglich Datenpunkte, die Dir helfen können, die richtige Antwort zu finden. Mache Dir selbst klar: Niemand ist perfekt und es ist unmöglich, alle Fehler zu vermeiden. Was wirklich zählt, ist die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen.

Wenn wir uns erlauben, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen, können wir uns selbst und andere inspirieren, uns mutiger auf neue Herausforderungen einzulassen und uns zu verbessern.

Weshalb bessere Wissenschaftler auch mehr Fehler machen

Viele der weltbekannten Pioniere sind zunächst gescheitert. Zu diesen zählen der berühmte Politiker Abraham Lincoln, aber auch Wissenschaftler wie Albert Einstein oder Thomas Edison.

Letzterer unternahm nahezu 9000 Versuche, bis er es schaffte, die Glühbirne bis hin zur Marktreife zu entwickeln. Nach dem 1000. erfolglosen Versuch sprach ein Mitarbeiter vom Scheitern. Edison erwiderte: „Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1000 Wege, wie man keine Glühlampe baut.“

Fehler sind der Preis, den man für die Wahrheit bezahlen muss. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du absichtlich Fehler machen solltest oder dass das Scheitern Spaß macht. Natürlich wirst Du immer versuchen, die Dinge richtig zu machen. Und es ist nie angenehm, etwas zu vermasseln, das Dir wichtig ist.

Aber Fehler werden immer ein Teil Deines Wachstumsprozesses sein, und das aus einem einfachen Grund: Wenn Du Dich darauf konzentrierst, eine neue Gewohnheit aufzubauen, eine neue Fähigkeit zu erlernen oder eine Kunstform zu meistern, experimentierst Du auf eine Art und Weise.

Wenn Du genug Experimente durchführst, wirst Du manchmal auch negative Ergebnisse erhalten. Dies passiert jedem Wissenschaftler und es wird auch Dir passieren.

Warum Misserfolge Deine Produktivität steigern

Misserfolge und Fehler können uns auf verschiedene Weise dazu bringen, produktiver zu werden. Zunächst einmal zwingen sie uns dazu, uns mit den Gründen dafür auseinanderzusetzen und über unsere Arbeitsweise und Ziele nachzudenken.

Das erfordert Reflektion und kann uns dazu bringen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und uns dazu zu verpflichten, uns langfristig zu verbessern. Wenn ein Wissenschaftler bei der Arbeit an einer Forschung einen Misserfolg erzielt, dann wird er seinen Fehlern auf den Grund gehen, sie verstehen und in Zukunft vermeiden.

So hat er aus einem Fehler, welcher ihn einmal kurzfristig ausgebremst hat, gelernt und wird diesen nicht wiederholen. Mit jedem misslungenen Versuch einer Glühbirne wurde Edison auf Fehler aufmerksam, die er anschließend vermied und damit produktiver an einem neuen Versuch arbeiten konnte.

Wie Du Fehler und Misserfolge für Dich nutzen kannst

Stell Dir vor, ein Büroangestellter bemerkt, dass er oft von Ablenkungen gestört wird, wenn er an seinen Aufgaben arbeitet. Er könnte dann versuchen, Ablenkungen zu minimieren, indem er beispielsweise seine Social-Media-Apps deaktiviert, wenn er arbeitet, oder sich in einen ruhigen Raum zurückzieht, um zu arbeiten.

Ein anderes Beispiel könnte sein, dass der Büroangestellte bemerkt, dass er Schwierigkeiten hat, sich auf langfristige Projekte zu konzentrieren. Er/Sie könnte dann versuchen, seine Aufgaben in kleinere Teile zu unterteilen, um sie leichter verwalten zu können. Die Person könnte auch versuchen, sich klare Ziele zu setzen und sich auf die Zwischenziele zu konzentrieren, um sich auf das große Ganze zu konzentrieren.

All diese Lösungen können dazu beitragen, dass der Büroangestellte seine Produktivität steigert und seine Ziele erreicht. Indem sie Fehler als Lernmöglichkeiten betrachtet und die Probleme, die sie verursachen, systematisch angeht, kann sie sicherstellen, dass sie sich ständig weiterentwickelt und so letztlich erfolgreicher wird.

Deine Fehler sind kein Beweis für Schwäche!

Merke Dir also: Deine Fehler sind kein Beweis für Deine Schwäche, sie sind lediglich Datenpunkte und Meilensteine, die Dich auf dem Weg zu Deinem Ziel leiten und Dir helfen, Dich zu verbessern.

Es ist wichtig, Fehler als Lernmöglichkeiten und nicht als negative Reflektionen Deiner Persönlichkeit oder Fähigkeiten zu betrachten. Wenn Du einen Fehler machst, solltest Du ihn nicht als Scheitern betrachten, sondern ihn als Chance sehen, Dich zu verbessern und Dich weiterzuentwickeln.

Jeder hat Fehler gemacht und jeder wird Fehler machen. Fehler sind unvermeidlich und gehören zum Leben dazu. Es ist wichtig, dass Du lernst, von Deinen Fehlern zu profitieren und Dich von ihnen nicht entmutigen zu lassen. Sie sind wichtige Erfahrungen, die Dich weiterbringen werden und Dich auf Deinem Weg zum Erfolg unterstützen.

Um es mit Worten von Seth Godin auszudrücken: Fehler sind lediglich die Kosten, die man bezahlen muss, um die Wahrheit zu erlangen. Wenn Du keine Fehler machst, bedeutet das, dass Du Dich nicht aus Deiner Komfortzone bewegst und Dich nicht weiterentwickelst. Fehler sind ein notwendiger Teil des Lernprozesses und wenn Du bereit bist, diese Kosten zu bezahlen, wirst Du in der Lage sein, die Wahrheit zu erlangen und Deine Ziele zu erreichen.

Nimm Deine Fehler an und nutze sie als Chance, Dich zu verbessern und Deine Ziele zu erreichen. Vergiss nicht, dass jeder Fehler den Du machst, Dich näher an Dein Ziel bringt und Dich erfolgreicher macht!

Über den Autor

Eugen Bellon

Eugen Bellon ist Gründer & Geschäftsführer der LearnMedia GmbH. Dem Weiterbildungs-Unternehmen, mit mittlerweile über 10 Jahren Erfahrung in den Bereichen E-Learning, Beratung & Coaching.

Die 90 Min. Masterclass

Werde doppelt produktiv!